Das Tjöruhús
Das Tjöruhús (Teerhaus) wurde 1781 zur Zeit des späteren Königlichen Handelsgeschäftes als Warenlager errichtet. Die Bauweise ist wie beim Turnhús, auch wenn die beiden Gebäude unterschiedlich groß sind. Die Wände sind einstöckig aus dicken, waagrechten Balken aufgeschichtet. Die Balken haben jeweils eine Nut und sind durch eine lose Feder miteinander verbunden. An den Ecken sind sie ineinander verkämmt, das heißt jeder Balken liegt halb versetzt über dem nächsten, wobei die Enden über die Wandfläche hinausragen. In mancherlei Hinsicht erinnert diese Bauform an traditionelle Blockhäuser in Skandinavien. Einige Besonderheiten lassen zudem darauf schließen, dass sie von dänischen Zimmerern konstruiert und gebaut wurden.
In diesen Gebäuden war von Anfang an ein Holzfußboden. Die Bodenbretter wurden direkt und ohne Trägerbalken auf den geglätteten Kiesuntergrund verlegt. Die Bodenbalken des oberen Fußbodens reichen quer von einer Längswand zur anderen und ruhen auf einem Längsbalken in der Mitte. Der Längsbalken wird von einigen Stützpfeilern getragen, im Turnhús zusätzlich von Schrägbalken gestützt. Zwischen den Sparren sind Kehlbalken und im Turnhús kann man auf dem Dachboden aufrecht stehen.
Es scheint, als habe das Königliche Handelsgeschäft Gebäude wie diese in größerem Umfang "produziert". Weitere erhaltene Beispiele sind das Salthús in Þingeyri und das Pakkhús in Hofsós. Darüberhinaus weiß man, dass es Gebäude gleichen Typs aus derselben Zeit in Grönland gegeben hat.